Kinder gemeinsam schützen - Erstes Treffen des "Netzwerk Kinderschutz"
Was haben Schulen, Jugendzentren, Kindergärten, Vereine und Verbände gemeinsam? In diesen unterschiedlichen Einrichtungen und Institution verbringen Kinder- und Jugendliche den Großteil ihrer Zeit. Sie in ihrem Umfeld dabei bestmöglich zu schützen, ist eine – wenn nicht die - zentrale Aufgabe der öffentlichen Jugendhilfe und der kommunalen Jugendämter.
Doch diese Aufgabe kann man nur in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren meistern. Aus diesem Grund fand im November das erste Treffen des neu gegründeten Bedburger „Netzwerk Kinderschutz“ statt. Rund 50 Teilnehmende aus unterschiedlichen Handlungsfeldern, darunter Ärzte, Kita-Fachkräfte, Vertreterinnen und Vertreter des Jugendamtes, Lehrkräfte aus verschiedenen Schulformen und Mitglieder von Beratungsstellen kamen zu einem ersten Austausch zusammen.
„Kinderschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – wir alle haben den Auftrag hinzuschauen und im Rahmen unserer Kompetenzen zu handeln. Dabei können nicht alle Akteure auch immer alles wissen. Aber wir müssen wissen, wer uns helfen kann und an wen wir uns in verschiedenen Fällen wenden können. Aus diesem Grund sind diese Kooperationen, ist diese Netzwerkarbeit im Kinderschutz so wichtig“, erklärt Corinna Jenner, die nun seit einem Jahr als Netzwerkkoordinatorin im Bereich Kinderschutz bei der Stadt Bedburg arbeitet.
Viele Akteure des Netzwerks Kinderschutz nahmen im September bereits an der Kinderschutzfachtagung auf Schloss Bedburg teil, bei der die Leiterin der ärztlichen Kinderschutzambulanz in Remscheid, Birgit Köppe-Gaisendrees, über das Themenfeld der sexualisierten Gewalt an Kindern informierte. So gab es laut polizeilicher Kriminalstatistik im Jahr 2022 über 15.500 Fälle von Missbrauch an Kindern – das sind ungefähr 42 pro Tag.
„Wenn wir diese statistischen Zahlen nun auf Bedburg übertragen, wissen wir, dass Kinder und Jugendliche unter uns sind, die auf unser verantwortungsbewusstes und fachlich korrektes handeln und intervenieren angewiesen sind. Dieses Wissen sollte der Motor für unser Netzwerk sein“, so Jenner weiter.
Ebenso wurde in diesem Jahr erstmals das Kinder- und Jugendschutzsiegel „Verein, aber sicher!“ an acht Bedburger Vereine überreicht. Mit diesen Maßnahmen will das Jugendamt der Stadt Bedburg gemeinsam mit allen Beteiligten die Kinder noch besser schützen.
Sollten auch Sie in ihrem Handlungsfeld oder ihrer Einrichtung Interesse an der Mitarbeit im Netzwerk Kinderschutz haben, melden Sie sich gerne bei der Koordinatorin Corinna Jenner (c.jenner@bedburg.de oder 02272 402 562).