Carsten Henseler bleibt stellvertretender Leiter der Freiwilligen Feuerwehr
„Zusammenhalt ist bei uns unabdingbar“
Carsten Henseler geht in seine zweite Amtszeit als stellvertretender Leiter der Freiwilligen Feuerwehr. Der 47-jährige sieht sich in seiner Funktion vor allem als Teamplayer und hat für die nächsten sechs Jahre klare Ziele. Im Interview mit den Bedburger Nachrichten verriet der zweifache Familienvater zudem, warum er den Weg zur Feuerwehr einem Vorschlag seiner Mutter zu verdanken hat und wieso die Bedburger Feuerwehr in NRW während der Pandemie landesweit als Vorbild dient.
Bedburger Nachrichten (BN): Herr Henseler, wie lange sind Sie bereits Teil der Feuerwehr?
Carsten Henseler (CH): Seit über 20 Jahren. Offiziell eingetreten bin ich am 1. Juni 1990, habe meine Grundausbildung und weitere Lehrgänge absolviert und mich bis in die Führungsebene gearbeitet. Stellvertretender Leiter der Feuerwehr bin ich seit mittlerweile mehr als 6 Jahren, offiziell bestellt seit 6 Jahren (Anm. d. Red.: Eine Amtszeit dauert 6 Jahre), habe die Funktion aber vorher schon eine Zeit lang kommissarisch besetzen dürfen.
BN: Und wie sind Sie damals zur Feuerwehr gekommen?
CH: Wenn ich mich recht erinnere – ist ja schon eine Weile her, 1989 glaube ich – hat meine Mutter mich damals motiviert und über einen Bekannten an einem Dienstagabend zur Feuerwehr nach Lipp in die alte Schule geschickt. Das muss mir wohl so gut gefallen haben, dass ich anschließend dabeigeblieben bin.
BN: Was sind Ihre Aufgaben als stellvertretender Leiter der Feuerwehr?
CH: Neben dem gesetzlich vorgegebenen Auftrag, den Leiter der Feuerwehr im Vertretungsfall zu ersetzen, sehe ich eine meiner Hauptaufgaben darin, dem Leiter mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Nach meiner persönlichen Definition arbeitet ein Stellvertreter im Hintergrund und tritt in Erscheinung, wenn er gebraucht wird. Fast noch bedeutender ist nach meinem Dafürhalten jedoch der Bereich Kommunikation – als Ansprechpartner sowohl für offizielle Bereiche, wie beispielsweise den Rat der Stadt Bedburg, als auch insbesondere für alle Mitglieder der Feuerwehr. Nur so kann man Transparenz schaffen und gemeinsam an Problemen arbeiten. Hierdurch soll der Zusammenhalt in der Feuerwehr gestärkt werden, denn dieser ist für die Bewältigung der uns als Feuerwehr übertragenen Aufgaben unabdingbar.
BN: Was sind Ihre Ziele für Ihre zweite Amtszeit?
CH: Die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen aus Sicht der Feuerwehr bewältigen und dabei alle Mitglieder mitzunehmen. Dazu gehört auch Kritik anzunehmen und noch mehr als bisher Vorschläge, wann immer möglich, umzusetzen. Am wichtigsten ist es jedoch, den Einheiten der Feuerwehr die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie für ihre Arbeit brauchen. Denn in letzter Konsequenz wird die entscheidende Arbeit dort gemacht – in den Einheiten, der Jugendfeuerwehr, der Kinderfeuerwehr und der Ehrenabteilung. Das ist meine Art, den Mitgliedern unserer Feuerwehr die Wertschätzung zu zeigen, die sie in meinen Augen verdienen.
BN: Was macht für Sie die Arbeit bei der Feuerwehr aus?
CH: Unabhängig von der Funktion des stellvertretenden Leiters der Feuerwehr bin ich vor allem eines – Mitglied und Teil der Feuerwehr. Und Teil dieses Teams zu sein macht – unbenommen der zum Teil erheblichen physischen und psychischen Belastungen durch die Einsätze – auch einen riesigen Spaß. Anders wäre diese Arbeit für viele von uns auch auf Dauer nicht zu ertragen. Wenn man dann noch die Möglichkeit bekommt, die Geschicke dieser Organisation ein stückweit mitzugestalten, dann ist das für mich mehr als genug Motivation.
BN: Wo sehen Sie aktuell die großen Herausforderungen der Bedburger Feuerwehr während der Corona-Pandemie?
CH: Natürlich wirkt sich die Pandemie auch auf die Feuerwehr aus, je nach Lage kann Übungsdienst in Präsenz stattfinden, dann wieder nur digital. Die Situation macht es uns nicht leicht, die notwendige Motivation zur kontinuierlichen Aus- und Fortbildung aufrecht zu erhalten, dabei ist dieses unabdingbar – jede technische Entwicklung stellt uns vor neue Herausforderungen. Aber gerade hierbei leisten zum Beispiel unsere Jugendwarte und Betreuer nahezu Unglaubliches, indem sie Konzepte ausarbeiten und umsetzen, um die Jugendlichen bei der Stange zu halten. Und das so erfolgreich, dass man sogar auf Landesebene darauf aufmerksam geworden ist und unser Konzept zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes in der Pandemie in vielen Teilen übernommen hat.
Sie wollen auch Teil der Freiwilligen Feuerwehr werden?
Dann können Sie sich gerne bei Guido Garbe (Leiter der Feuerwehr, 02272 – 402 447 oder g.garbe@bedburg.de) melden. Eine Übersicht über alle Ortseinheiten der Freiwilligen Feuerwehr und deren Kontaktinformationen finden Sie hier. Sobald es die Pandemie wieder zulässt, können sich Interessierte dienstags ab 19.30 Uhr an den Gerätehäusern dann auch live einen Eindruck von der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr verschaffen.
Bild: v. l. n. r.: Guido Garbe (Leiter der Feuerwehr), Carsten Henseler (stellv. Leiter der Feuerwehr), Sascha Solbach (Bürgermeister)