Effizientes Wärmenetz der Ressourcenschutzsiedlung fertiggestellt
Bei niedrigen Temperaturen ist eine angenehm warme Wohnung unverzichtbar, im Sommer soll das eigene Zuhause bei heißem Wetter ein kühler Rückzugsort sein. So ist es auch für die Bewohnerinnen und Bewohner der Ressourcenschutzsiedlung in Bedburg-Kaster. Dort konnte Ende Februar nun das nachhaltige und effiziente Wärmenetz mit der Inbetriebnahme des sogenannten Erdflächenkollektorenfeldes fertiggestellt werden. Damit macht Bedburgs Vorzeigeprojekt in Sachen Klimaschutz einen weiteren Schritt in Richtung Ziel.
Das Erdflächenkollektorenfeld kann oberflächennahe Wärme in Energie umwandeln, die den Bewohnerinnen und Bewohnern dann über das Nahwärmenetz zur Verfügung gestellt werden kann. Die Wohngebäude des Quartiers werden so im Sommer mit Kühlungsenergie und im Winter mit Wärme zur Raumerwärmung versorgt. Der zweite Baustein in der sogenannten LowEx-Nahwärmeversorgung ist die Abwasserwärme. In diesem Prozess kann wiederum aus Abwasser Energie gewonnen, in thermische Energie umgewandelt und über die Energiezentrale des Quartiers auf die Wohneinheiten verteilt werden.
Erster Abschnitt des Straßenendausbaus abgeschlossen
Darüber hinaus konnte zum Jahreswechsel auch der erste Abschnitt des Straßenendausbaus im westlichen Teil der Ressourcenschutzsiedlung wie geplant fertiggestellt werden. In diesem Frühjahr noch soll dann die Ausschreibung für den zweiten Bauabschnitt des Straßenendausbaus und im Anschluss der Ausbau im 57.000 m² großen Wohnquartier erfolgen.
In der Ressourcenschutzsiedlung entstehen derzeit 108 Wohneinheiten aus einer Mischung von Mehr- und Einfamilienhäusern, Doppelhaushälften und Reihenhäusern, die allesamt mit Strom aus dem örtlichen Windpark und aus den quartierseigenen Photovoltaikanlagen versorgt werden. Mittlerweile haben mehr als die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner ihre Häuser und Wohnungen in der Ressourcenschutzsiedlung bezogen.
Um Bedburg in eine umweltbewusste und klimaschonende Zukunft zu führen, wird im ersten „Reallabor der Energiewende“ nach dem Faktor-X-Gedanken gebaut. Ziel dabei ist ein möglichst effizienter Einsatz der Ressourcen, sowohl beim Bau als auch während der Zeit, in der man im Haus lebt. Auf der Homepage der Stadt Bedburg finden Sie ein entsprechendes Bauhandbuch zum Faktor-X-Gedanken.
Zur Ressourcenschutzsiedlung
Mit ihrer Bauweise ist die Ressourcenschutzsiedlung eine von drei Wohnquartieren in ganz Deutschland, die nach dem Faktor-X-Prinzip konzipiert sind. Sie ist Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Reallabors „SmartQuart“. Ziel ist es, neue Lösungen für Planung, Bau und Betrieb energieoptimierter Quartiere in ganz Deutschland zu entwickeln, um dort den Einsatz von fossilen Energieträgern, wie Kohle und Gas, überflüssig zu machen. Neben der Ressourcenschutzsiedlung in Bedburg gehören auch Quartiere in Essen (Nordrhein-Westfalen) und Kaisersesch (Rheinland-Pfalz) zum Projekt „SmartQuart“.