Ereignisreicher erster Besuch aus der ukrainischen Partnerstadt Mykolajiw
Die Stadt Bedburg hat ihr internationales Netzwerk in den letzten Jahren ausgebaut und setzt mit Städtepartnerschaften ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Seit dem 2. November 2022 existiert eine Solidaritätspartnerschaft mit der Stadt Mykolajiw, die vom russischen Angriffskrieg stark betroffen ist. Im September kam es nun zum ersten offiziellen Besuch einer ukrainischen Delegation in Bedburg. Die Gruppe nahm die Reise auf sich, obwohl Mykolajiw aktuell nur 40 Kilometer von der Kriegsfront entfernt liegt.
Stellvertretend für Mykolajiws Bürgermeister Oleksandr Sjenkewytsch kamen Kulturamtsleiter Yurii Liubarov und Yuliia Zaharova, die Leiterin des dortigen Kulturzentrums, für das Europafest der Kulturen, den Weltfriedenstag und einen fachlichen Verwaltungsaustausch nach Bedburg. Begleitet wurden sie von einer Tanzgruppe und weiteren Vertretern aus Mykolajiw.
„Wir können uns kaum vorstellen, unter welchen Bedingungen sie leben und arbeiten müssen. Daher sind wir sehr beeindruckt, wie sie mit der Situation umgehen und welche Lösungen sie in ihrer Heimat entwickeln. Nach unseren ersten Hilfslieferungen wollen wir die Menschen in Mykolajiw auch weiterhin unterstützen und hoffen sehr, dass sie bald wieder in Frieden und Sicherheit leben können“, sagte Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach mit großem Respekt in Richtung der ukrainischen Partner. Unterstützt wurde der Besuch von der Landesinitiative Europa-Schecks des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen.
Volles Programm beim ersten Besuch in Bedburg
Beim Weltfriedenstag am 20. September und dem Europafest der Kulturen zwei Tage später begeisterte insbesondere die ukrainische Tanzgruppe mit ihren Fähigkeiten. Kulturamtsleiter Yurii Liubarov bedankte sich im Namen der Stadt außerdem für die Gastfreundschaft zu Kriegsbeginn und die Aufnahme von rund 300 Personen aus Mykolajiw im Frühjahr 2022.
„Die Menschen in Bedburg engagieren sich mit Herz und Seele für andere. Es hilft uns in dieser schwierigen Zeit zu wissen, dass wir Freunde haben, die gut auf unsere Bürgerinnen und Bürger aufpassen. Das macht uns sehr glücklich“, sagte Mykolajiws Kulturamtsleiter Yurii Liubarov. Aktuell leben rund 350 Ukrainerinnen und Ukrainer in Bedburg, ungefähr die Hälfte stammt aus Mykolajiw.
Darüber hinaus fanden an insgesamt vier Tagen Arbeitssitzungen und gemeinsame Besuche statt. Die Jugendlichen aus der Ukraine hatten die Möglichkeit, sich vom Kriegsalltag abzulenken und Kontakte in der Stadt zu knüpfen. Die Delegation tagte im Rathaus zu bisherigen Hilfsprojekten, aktuellen Themen der Europäischen Union, wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, sowie künftigen Kooperationsmöglichkeiten auf Verwaltungsebene. Ebenso fand ein Austausch zu den aktuellen Projekten der Stadt Bedburg, unter anderem zur Ressourcenschutzsiedlung in Kaster, dem kommunalen Windpark, das Projekt Grüner Wasserstoff und zum Strukturwandel statt.
Zu guter Letzt gab es ebenfalls ein Treffen mit den Mitgliedern des Städtepartnerschaftsvereins Bedburg e.V. In kleinen Gruppen konnten Ideen und Pläne für die Zukunft entwickelt werden. „Der Verein hat auch Gastgeberfamilien für unsere Gäste gefunden und mit viel Engagement für einen erfolgreichen ersten Besuch unserer ukrainischen Freunde gesorgt“, resümierte Anna Noddeland, Leiterin der Stabstelle Demokratie, Internationales, Fördermittel der Stadt Bedburg nach intensiven Tagen voller Eindrücke.
Neben der Solidaritätspartnerschaft mit Mykolajiw pflegt die Stadt Bedburg seit 2020 eine Städtepartnerschaft mit der israelischen Stadt Pardes Hanna-Karkur. Darüber hinaus steht auch die Unterzeichnung eines Städtepartnerschaftsvertrags mit der spanischen Stadt Estepona kurz bevor. Seit dem Jahr 2002 besteht zudem eine Partnerschaft mit der Stadt Vetschau in Brandenburg.