„KüchenBrücken“ - ein Bedburger Kochbuch mit Rezepten aus aller Welt
„KüchenBrücken“ - so lautet der Titel des interkulturellen Kochbuchs, das ab sofort sowohl online als auch als gedrucktes Exemplar bei der Stadt Bedburg erhältlich ist und abwechslungsreicher nicht sein könnte. In dem kunterbunten Kochbuch treffen Süßspeisen aus Syrien auf Borschtsch, eine ukrainische Rote-Bete-Suppe. Das Rezept für Pfannenbörek aus der Türkei ist ebenso zu finden wie für den rheinischen Klassiker Himmel un Äd. Und wer Lust hat, das arabische Gericht Baba Gannusch oder gefüllte Paprika aus Bosnien nachzukochen, wird ebenfalls fündig.
Knapp 30 Rezepte aus aller Welt finden sich so im interkulturellen Kochbuch wieder, das hier in Bedburg entstanden ist. Initiator des Kochbuchs ist Bassel Essa. Der Soziologe kam aufgrund des Bürgerkriegs im Jahr 2015 als Flüchtling aus Syrien nach Bedburg. Seit 2021 leitet er ehrenamtlich einen Deutschkurs in unserer Stadt.
Während der Kursstunden lernten die Teilnehmenden unter Leitung von Bassel Essa nicht nur die deutsche Sprache, sie tauschten sich auch immer wieder zu den kulinarischen Besonderheiten ihrer Heimatländer aus. Regelmäßig brachten sie unterschiedliche Gerichte mit, um ihre Kultur durch das leckere Essen näherzubringen. „Die Freude und der Stolz in ihren Augen, wenn sie ihre Gerichte servierten, haben mich immer wieder zum Nachdenken gebracht“, erklärt Bassel Essa.
Für den gebürtigen Syrer bedeuten die Gerichte ein Stück Heimat und haben gleichzeitig einen verbindenden Charakter. Also entschloss er sich, die vielen unterschiedlichen Rezepte in einem gemeinsamen Kochbuch zu sammeln. „Dieses Buch soll eine Brücke zwischen Kulturen sein. Es zeigt, dass Menschen überall auf der Welt ähnliche Wünsche und Bedürfnisse haben und dass wir Wege zueinander finden können“, schreibt Bassel Essa in seiner Einleitung des Kochbuchs.
Alle Gerichte zum Nachkochen online und im Heft
Entstanden ist das Kochbuch dank der Unterstützung des Teams Integration sowie der Stabsstelle Demokratie, Internationales, Fördermittel der Stadt Bedburg und natürlich vieler Hobbyköche, die heute in Bedburg und Umgebung leben, deren Wurzeln aber überall auf der Welt verteilt sind. Neben deutschen Gerichten gibt es somit Rezepte aus Afghanistan, Ägypten, Bosnien und der Türkei sowie aus Syrien, Großbritannien und der Ukraine.
Zu jedem Gericht sind auf den 56 Seiten des Kochbuchs Hinweise zu den Zutaten, den Mengenangaben und natürlich alle Tipps zur richtigen Zubereitung enthalten. Ebenso klären die insgesamt 20 Köchinnen und Köche über die Herkunft der Rezepte auf und teilen dabei ihre ganz persönlichen Erinnerungen zu den Gerichten.
Bereits im vergangenen Sommer konnte Bassel Essa den Begleitausschuss des Projekts „Bedburg lebt Demokratie!“ von seiner Idee überzeugen. Der Bedburger Begleitausschuss stimmt über die eingereichten Projekte ab, die anschließend mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert werden.
Gemeinsam mit sieben Köchinnen sowie Bärbel Vomland und Anna Noddeland von der Stadt Bedburg konnte Bassel Essa das Kochbuch nun an Bürgermeister Sascha Solbach überreichen. „Ich selbst bin ein begeisterter Hobbykoch und greife dabei gerne auf Rezepte aus meiner Familie zurück. Doch dieses Kochbuch ist viel mehr als nur ein Werk voller Rezepte. Es zeigt: Kochen verbindet uns Menschen, egal woher wir kommen und wie wir leben. Daher haben wir dieses Projekt sehr gerne unterstützt. Zu Hause werde ich die Gerichte auf jeden Fall nachkochen“, freut sich Bürgermeister Sascha Solbach.
Das Kochbuch „KüchenBrücken“ ist ab sofort für jeden und jede zugänglich, der die Gerichte aus aller Welt ebenfalls nachkochen möchte. Gedruckte Exemplare sind zu den gewohnten Öffnungszeiten am Empfang des Bedburger Rathauses erhältlich.