Bedburg startet „Kommunale Wärmeplanung“ mit lokalen Experten
Die Stadt Bedburg nutzt die Herausforderungen des Strukturwandels als Möglichkeit, mit innovativen Lösungen und Projekten die Anforderungen an den Klimaschutz umzusetzen. Ob es der inzwischen größte Windpark mit kommunaler Beteiligung in Nordrhein-Westfalen ist, die Ressourcenschutzsiedlung oder das nachhaltige, integrierte Stadtentwicklungskonzept – Bedburg nimmt seine Vorreiterrolle ein. Mit Hilfe der „Kommunalen Wärmeplanung“ sollen nun auch die Herausforderungen im Bereich der Energiewirtschaft bürgerfreundlich gemeistert werden.
„Uns ist eine ganzheitliche Strategie für die Wärmewende in Bedburg wichtig und mit der ‚Kommunalen Wärmeplanung‘ sind wir ein gutes Stück weiter auf dem Weg zur geplanten Klimaneutralität im Jahr 2045,“ sagt Bürgermeister Sascha Solbach und ergänzt: „Mit unseren Planungen wollen wir allen Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen in der Stadt einen Überblick verschaffen, wie sich die Wärmeversorgung bei uns künftig verändern könnte.“
An der KWP, wie die „Kommunale Wärmeplanung“ auch genannt wird, kommt keine Kommune vorbei: Durch das am 1. Januar 2024 in Kraft getretene Wärmeplanungsgesetz ist eine „Kommunale Wärmeplanung“ gesetzlich vorgeschrieben. Das ambitionierte Vorhaben „Wärmeplan“ startete in Bedburg Mitte Oktober 2024 mit dem Ziel, einen Überblick über die Entwicklung der Wärmenachfrage in Bedburg zu erhalten sowie Möglichkeiten zur Bedarfsdeckung über lokale erneuerbare Energiequellen oder unvermeidbare Abwärme aufzuzeigen. Bereits im Jahr 2025 soll der kommunale Wärmeplan fertig gestellt sein – dann liegt ein Umsetzsetzungskatalog mit konkreten Szenarien und Maßnahmen vor.
„Mir ist wichtig zu betonen, dass in der „Kommunalen Wärmeplanung“ Aussagen zur Wärmeversorgung für ganze Quartiere oder Stadtteile getroffen werden, nicht aber für einzelne Gebäude oder Privathäuser“, formuliert Sascha Solbach. So werden also zum Beispiel Gebiete identifiziert, die zentral über ein Wärmenetz, über ein Wasserstoffnetz oder dezentral über Anlagen in oder an Gebäuden, etwa einer Wärmepumpe oder einen Biomassekessel, versorgt werden könnten. In der KWP wird unter anderem beantwortet, wie eine vollständig klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 in Bedburg aussehen könnte.
Im Fokus stehen dabei drei Aspekte: Klimaneutralität, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit – und damit eine gesicherte und bezahlbare Wärmeversorgung für private Haushalte sowie für die Unternehmen vor Ort – dies alles unter Einhaltung der vorgegebenen Klimaschutzziele.
Transparente Übersicht mit Fragen und Antworten
Die KWP für die Stadt Bedburg wird zu 100 Prozent gefördert. In mehrere Analysephasen aufgeteilt, soll die KWP innerhalb eines Jahres umgesetzt werden. Nach einer Bestandsanalyse und dem Überblick, „was wo wie vorhanden ist“, folgt anschließend eine Potenzialanalyse zu Einsparmöglichkeiten etwa für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme. Dabei werden auch die lokal verfügbaren Potenziale erneuerbarer Energien ermittelt.
„Wir freuen uns, dass nach erfolgter Ausschreibung, wir mit dem Konsortium Stadtwerke Erft GmbH und SME Management GmbH ausgewiesene lokale Experten mit der Durchführung der KWP beauftragen können“, so Torsten Stamm, Fachdienstleiter Stadtplanung, Bauordnung, Wirtschaftsförderung.
In einem solch komplexen Vorhaben mit ambitionierten Zielen ist eine transparente Kommunikation ein wesentlicher Garant für den Erfolg. Um eine möglichst breite Akzeptanz für den Wärmeplan zu erreichen, werden sowohl die Menschen und Unternehmen vor Ort als auch die Politik, regelmäßig über die (Zwischen-) Ergebnisse der „Kommunalen Wärmeplanung“ informiert: „Das Projekt soll möglichst transparent sein. Nur so schaffen wir es, möglichst viele Bedburgerinnen und Bedburger mitzunehmen“, so Solbach weiter.
Hier geht's zu den Fragen und Anworten zur Kommunalen Wärmeplanung.
Bei Fragen stehen Lisa Hans und Sarah-Kristin Röder von der Bedburger Stadtverwaltung unter der Mail-Adresse waermeplanung@bedburg.de zur Verfügung.