Tagebau Garzweiler: Neue Radverbindung in Nord-Süd-Richtung auf rekultivierter Fläche freigegeben
Erstmals gibt es wieder eine direkte Radverkehrsverbindung von Jüchen nach Bedburg: Die neue Verbindung in Nord-Süd-Richtung haben die Bürgermeister gemeinsam mit Vertretern verschiedener Kommunen, der RWE Power AG, der Bezirksregierung Düsseldorf und des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler frei gegeben. Die Route ist mehr als sechs Kilometer lang und führt über rekultivierte Tagebaufläche.
Größtenteils verläuft sie parallel zur Autobahn 44n. Damit ist ein weiterer Teilabschnitt des Blau-Grünen Bandes Garzweiler für den öffentlichen Radverkehr freigegeben worden. Im endgültigen Ausbau plant der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler, dass der Tagebau Garzweiler vollständig von einem Radverkehrsnetz umgeben sein wird.
Neue Verbindungen für die Menschen schaffen
Harald Zillikens, Verbandsvorsteher des Zweckverbands und Bürgermeister von Jüchen: „Der Tagebau wird noch einige Jahre aktiv betrieben, aber wir schaffen bereits heute Schritt für Schritt die Grundlagen für eine Zukunft nach dem Tagebau. Dazu gehören kurzfristige Maßnahmen wie der Bau dieser wichtigen Radverbindung, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Mobilität zu erreichen. Bedeutsam für unsere Region sind aber auch sehr langfristige Maßnahmen wie die aktuell laufende Masterplanung für die Seeentwicklung.“
Als Bürgermeister von Bedburg ergänzte Sascha Solbach: „Die Zeit der Braunkohle geht ihrem Ende entgegen. Der Weg als Teil eines geschlossenen Radverkehrsnetzes ist ein guter Start für eines von vielen gemeinsamen Projekten zur Nachnutzung des Tagebaus Garzweiler. Die Bedburgerinnen und Bedburger haben damit ab sofort die Möglichkeit, mit dem Fahrrad schnell und sicher in Richtung Mönchengladbach und Jüchen zu gelangen. Die gemeinsame Eröffnung der Radverbindung ist deshalb nicht nur symbolisch bedeutsam, sondern ganz praktisch.“
Michael Eyll-Vetter, Leiter der Tagebauentwicklung der RWE Power AG: „Strukturwandel bedeutet neue Arbeitsplätze, Gewerbe- und Wohngebiete. Die Transformation des Rheinischen Reviers zeigt sich jedoch auch in der nachhaltigen und vielfältig nutzbaren Abschlussgestaltung der Tagebaue. Die heutige Eröffnung ist ein Symbol dieses Wandels und schafft einen Mehrwert für die Region.“
Mittelfristig ist geplant, die neue Route in das NRW-weite Radverkehrsnetz mit seiner weiß-roten Beschilderung aufzunehmen. In den kommenden Jahren wird ein weiterer Ausbau des Radverkehrs- und Straßennetzes rund um den Tagebau Garzweiler erfolgen.
Der Radweg
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler hat eine Übersichtskarte zur neuen Verbindung durch den Tagebau Garzweiler erstellt, die im Frühjahr 2024 für die Öffentliche Nutzung freigegeben wurde. Der Wirtschaftsweg – Weg 100 genannt – führt über mehr als sechs Kilometer größtenteils auf rekultivierten Flächen und weitgehend parallel zur Autobahn 44n von Jüchen und Hochneukirch im Norden Richtung Bedburg und Titz im Süden. Weite Abschnitte des Weges sind bereits asphaltiert, allerdings steht in einem Teilbereich der endgültige Ausbau noch aus. Die Übersichtkarte zeigt die verschiedenen Bereiche der neuen Nord-Süd-Verbindung auf.
Im endgültigen Bauausstand soll der „Weg 100“ als Bestandteil in den Radrundweg integriert werden, der künftig den Tagebau Garzweiler nach den Planungen des Zweckverbands umschließen wird.
Wegführung ab Bedburg: Von Kaster aus fahren Sie über die Hauptstraße raus in den Kapellenweg Richtung Tagebau. Die Brücke über die Tages- und Bandanlagen ist die Einfahrt in den neuen Weg, ab da folgt man der grünen Beschilderung/Bodenmarkierung. Der Weg ist durch die rekultivierte Fläche durchgängig beschildert, das funktioniert bis Hochneukirch im Norden. Im Bild ist der asphaltierte Teil blau markiert. Ziel soll es sein, eine durchgängig asphaltierte Strecke zu erhalten.
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler wird von den Städten Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen, Grevenbroich sowie der Landgemeinde Titz getragen. Der interkommunale Verband umfasst damit ein Gebiet, in dem mehr als 400.000 Menschen leben. Das Unternehmen RWE Power AG und die Region Köln-Bonn e.V. gehören dem Verband als beratende Mitglieder an. Die Geschäftsstelle befindet sich direkt am Tagebau im Erkelenzer Ortsteil Kuckum. Verbandsvorsteher ist Harald Zillikens, Geschäftsführer Volker Mielchen. Der Zweckverband wurde 2017 gegründet und bearbeitet die Themenfelder Landschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Städtebau sowie Infrastruktur. Zentrale Aufgabe des Verbandes ist die Entwicklung und Umsetzung von Projekten in der Tagebaufolgelandschaft und ihrer Umgebung. Darüber hinaus unterstützt der Zweckverband die Mitgliedskommunen bei der Umsetzung eigener Strukturwandelprojekte und vertritt ihre Interessen in der überregionalen Zusammenarbeit der Tagebauregionen. Internet: www.landfolge.de