Volles Schloss bei der zweiten Vorführung von „Nicht Vergessen“
Zum zweiten Mal lief der Film „Nicht Vergessen“ über das jüdische Leben in Bedburg, zum zweiten Mal war der Andrang im Bedburger Schloss riesengroß. Nachdem bei der Premiere am 9. November 2023 viele Interessierte nicht mehr in den bis auf den letzten Platz gefüllten Rittersaal kamen, füllten am Dienstag 250 Gäste das Bedburger Schloss. Sie alle setzten mit ihrer Anwesenheit ein klares Zeichen gegen das Vergessen und nahmen Anteil an der Geschichte der jüdischen Bürgerinnen und Bürger aus Bedburg.
„Ich habe mich sehr gefreut, dass an diesem Abend so viele junge Menschen ins Schloss gekommen sind. Denn sie sind diejenigen, die unsere Zukunft hauptsächlich gestalten werden und dafür ist es immens wichtig zu wissen, bei welchen Erfahrungen in der Geschichte wir aufmerksam und ganz besonders sensibel sein sollten. Darüber hinaus macht es mich sehr froh, dass seit einigen Wochen immer mehr Menschen in der ganzen Republik gegen rechte Gruppierungen und Einstellungen auf die Straße gehen“, erklärt Bürgermeister Sascha Solbach.
Der 40-minütige Dokumentarfilm „Nicht Vergessen“ des Bedburger Fotografen und Filmemacher Matthias Sandmann zeigt die Geschichte der Jüdinnen und Juden in Bedburg zur Zeit des Nationalsozialismus. Er beleuchtet Schicksale jüdischer Familien, lässt Zeitzeugen, Nachfahren und Expertinnen und Experten, wie auch Kinder und Jugendliche aus Bedburg zu Wort kommen. Außerdem schlägt der Film immer wieder einen Bogen in die Gegenwart und erinnert somit daran, welche Institutionen und Gedenkstätten in Bedburg und Umgebung heute noch an diese Zeit erinnern.
In einer anschließenden Gesprächsrunde gewährte der Filmemacher Matthias Sandmann spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Films von der ersten Idee bis zur finalen Umsetzung. Christina Lausberg, Geschichtslehrerin und unter anderem Leiterin der Stolperstein-AG des Silverberg-Gymnasiums, ließ die Besucherinnen und Besucher an den Projekten, der Begeisterung und Ehrfurcht der Kinder für die Bedburger Zeitgeschichte teilhaben. Und Stadtarchivar Bastian Möller berichtete von den oft sehr emotionalen Momenten während der Recherche.
Wer bisher noch keine Möglichkeit hatte an den öffentlichen Vorstellungen teilzunehmen, kann sich den Film jederzeit online über YouTube oder über unsere Homepage ansehen. Allein hier wurde der Film bislang knapp 5.000 Mal angeklickt. Produziert wurde der Dokumentarfilm von Regisseur Matthias Sandmann in Zusammenarbeit mit der Stadt Bedburg und des Vereins für Geschichte und Heimatkunde e.V. Gefördert wurde er durch Finanzmittel des Förderprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.