Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht
In der Nacht des 9. Novembers 1938, heute bekannt als Reichspogromnacht, fand die gewaltsame Judenverfolgung in Deutschland ihren Höhepunkt. Die Nationalsozialisten setzten Synagogen in Brand, Wohnungen und Geschäfte jüdischer Bürgerinnen und Bürger wurden geplündert und zerstört - auch in Bedburg.
Die heute 97-Jährige Hannah Monin erlebte die Reichspogromnacht und die Zeit des Nationalsozialismus hautnah mit. Hannah Monin wurde 1927 als Hilde Edith Franken in Düsseldorf geboren und besuchte regelmäßig ihre Großmutter Frieda Franken in Bedburg. Die Familie Franken lebte bis kurz vor der Reichspogromnacht 1938 in jenem Gebäude am Bedburger Marktplatz, das heute als historisches Rathaus bekannt ist. Mittlerweile lebt Hannah Monin in Tel Aviv in Israel.
Ausschnitte ihres Zeitzeugeninterviews von ihrem letzten Besuch im Jahr 2022 in Bedburg stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Gedenkveranstaltung, die am 9. November von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr im Bedburger Schloss stattfindet. Eine Anmeldung wird empfohlen.
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Der Film mit Ausschnitten des Interviews zeigt bisher unveröffentlichte und ergreifende Einblicke aus ihrer Kindheit in Bedburg und Düsseldorf, ihre Erinnerungen an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 sowie die Ausgrenzung der jüdischen Kinder und Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus. Der Film ist knapp 40 Minuten lang und wird im Rittersaal vorgeführt.
Ausstellungen und Stadtführung komplettieren den Gedenktag
Im Arkadenhof des Schlosses präsentieren die Bedburger Schulen unterschiedliche Ausstellungen von Erinnerungsprojekten aus dem Schulalltag. Außerdem zeigt die Stabsstelle Demokratie, Internationales und Fördermittel (DIF) der Stadt Bedburg ihre Abschlusspräsentation des fünfjährigen Projekts „Bedburg lebt Demokratie!“. Begleitet wird dies von Gesang der Schülerinnen und Schüler sowie einem Programm der Konzertpianistin Anna Tyshayeva.
Organisiert wird die Veranstaltung von der Stabsstelle DIF der Stadt Bedburg. Gemeinsam mit den Bedburger Schulen, dem Verein für Geschichte und Heimatkunde, den katholischen und evangelischen Kirchen und der Bedburger Konzertgesellschaft erinnert die Gedenkveranstaltung an die Geschehnisse von vor 86 Jahren.
Zuvor findet bereits um 11:00 Uhr eine Stadtführung zum Thema „Spuren vom jüdischen Leben in Bedburg“ mit Heinz Obergünner vom Verein für Geschichte und Heimatkunde statt. Bei der anschließenden Gedenkveranstaltung steht der Vorsitzende des Bedburger Geschichtsvereins ebenfalls für Fragen zur Verfügung. Treffpunkt für die Stadtführung ist der Parkplatz am Action-Markt (Neusser Straße 1), eine Anmeldung ist nicht nötig.